
Autor
Christian Koch
Aktualisiert am
4. November 2025
Energiespeicher, Photovoltaik
Die Duck Curve – Wie Solarstrom unser Stromsystem verändert
Was hat eine Ente mit der Energiewende zu tun? Die Energiewende verändert nicht nur unsere Stromerzeugung, sondern auch die Struktur des Strommarkts. Ein besonders anschauliches Beispiel dafür ist die sogenannte Duck Curve – auf Deutsch: Entenkurve. Sie zeigt, wie sich der Strombedarf und die Strompreise im Tagesverlauf verändern – beeinflusst durch den wachsenden Anteil von Photovoltaik. Die Kurve erinnert in ihrer Form an eine Ente – mit Kopf, Bauch und Bürzel – und ist ein Symbol für den solaren Wandel. Doch was genau steckt dahinter? Und was bedeutet das für Betreiber:innen von PV-Anlagen?
Die Energiewende verändert nicht nur unsere Stromerzeugung, sondern auch die Struktur des Strommarkts. Ein besonders anschauliches Beispiel dafür ist die sogenannte Duck Curve – auf Deutsch: Entenkurve. Sie zeigt, wie sich der Strombedarf und die Strompreise im Tagesverlauf verändern – beeinflusst durch den wachsenden Anteil von Photovoltaik.
Die Kurve erinnert in ihrer Form an eine Ente mit Kopf, Bauch und Bürzel und ist ein Symbol für den solaren Wandel. Doch was genau steckt dahinter? Und was bedeutet das für Betreiber:innen von PV-Anlagen?
Was zeigt die Duck Curve?
Die Duck Curve ist eine grafische Darstellung des Tagesverlaufs der Residuallast – also der Strommenge, die nach Abzug der Einspeisung aus erneuerbaren Energien noch durch steuerbare Kraftwerke gedeckt werden muss. Mit dem Ausbau der Photovoltaik verändert sich diese Kurve deutlich:
- Morgens (Bürzel der Ente): Der Strombedarf steigt, da Haushalte und Betriebe aktiv werden.
- Mittags (Bauch): PV-Anlagen liefern viel Strom, die Residuallast sinkt stark.
- Abends (Kopf): Die Sonne geht unter, der Verbrauch steigt erneut – die Residuallast erreicht ihren Höhepunkt.
Diese Entwicklung ist nicht nur in Kalifornien zu beobachten, wo die Kurve erstmals vom Netzbetreiber CAISO veröffentlicht wurde, sondern auch in Deutschland – trotz gemäßigter Sonneneinstrahlung. Studien von gridX und GEM Energy Analytics zeigen, dass sich die Duck Curve auch hierzulande deutlich abzeichnet.
Die Duck Curve und der Strompreis
Mit dem Rückgang der Residuallast zur Mittagszeit sinken auch die Strompreise an der Börse – teilweise bis in den negativen Bereich. Im Juni 2025 war es erstmals so weit, dass die Börsenstrompreise im Monatsmittel mittags negativ waren.
Das bedeutet: Es wird mehr Strom angeboten, als nachgefragt wird. Der Markt reagiert mit negativen Preisen, um Nachfrage zu erzeugen. Diese Entwicklung ist ein direktes Ergebnis des starken PV-Ausbaus, da in Deutschland mittlerweile rund 100 GWp installiert sind. Bis 2030 sollen es 215 GWp werden. Die Frage ist also nicht, ob sich die Duck Curve weiterentwickelt – sondern wie wir sinnvoll damit umgehen.
Was bedeutet das für PV-Betreiber:innen?
Die Duck Curve ist kein Problem, sondern ein Hinweis darauf, wie erfolgreich Solarstrom bereits in unser Energiesystem integriert ist. Für Betreiber:innen von PV-Anlagen ergeben sich daraus neue Chancen – insbesondere durch die intelligente Nutzung und Speicherung von Solarstrom.
Drei Strategien für den Umgang mit der Duck Curve:
1. Mittagsstrom direkt nutzen
Nutzen Sie Ihre Geräte dann, wenn Ihre Anlage am meisten Strom liefert:
- Waschmaschine, Spülmaschine, Wärmepumpe
- E-Auto tagsüber laden
- Warmwasserbereitung mit PV-Strom
2. Strom speichern für später
Ein Batteriespeicher ermöglicht es, den günstigen Solarstrom vom Mittag für den Abend oder Morgen zu nutzen – genau dann, wenn der Strombedarf wieder steigt.
3. Verbrauch intelligent steuern
Mit einem Energiemanagementsystem können Sie Ihre Verbraucher automatisch so steuern, dass sie sich am Stromangebot orientieren – ganz ohne manuelles Eingreifen.
Wie verändert sich die Duck Curve in Zukunft?
Mit dem weiteren Ausbau der Photovoltaik wird sich die Duck Curve nicht weiter vertiefen, sondern abflachen und verbreitern – vorausgesetzt, es gelingt, mehr flexible Verbraucher und Stromspeicher in das System zu integrieren.
- Speicher können mittags geladen und abends entladen werden – idealerweise sogar zweimal täglich.
- Flexible Verbraucher wie Wärmepumpen oder E-Autos können gezielt dann Strom aufnehmen, wenn er im Überfluss vorhanden ist.
- Industrie und Haushalte profitieren von stabileren Preisen und einer besseren Ausnutzung erneuerbarer Energien.
Fazit: Die Ente als Symbol des Fortschritts
Die Duck Curve ist kein Warnsignal – sie ist ein Fortschrittsindikator. Sie zeigt, dass Solarenergie längst ein fester Bestandteil unseres Stromsystems ist. Jetzt geht es darum, den erzeugten Strom möglichst effizient zu nutzen – durch Eigenverbrauch, Speicher und intelligente Steuerung.
jetzt ein unverbindliches
Angebot einholen!
Beratung, Planung und Installation – bei uns
erhalten Sie alles aus einer Hand.
Antworten auf deine Fragen